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Heilpflanzen

Gelber Enzian – Gentiana lutea

Bei Enzian denken die meisten zuerst an die hübsche blaue, kleine Blume, der man oft bei Wanderungen im Gebirge begegnet und die von Heino in seinem berühmten Schlager besungen wird. Als Heilpflanze jedoch wird der grosse Bruder des blauen Enzians verwendet: der gelbe Enzian.

Der Retter für den Magen

Anwendungsgebiete

Wegen seiner sehr hohen Bitterwerte wird der gelbe Enzian auch Bitterwurz genannt. Als Arzneidroge werden die Enzianwurzeln verwendet. Die essentiellen Inhaltsstoffe der Wurzeln sind die Bitterstoffe Gentiopikrosid und Amarogentin. Diese regen die Säuresekretion im Magen an, fördern die Verdauung und den Appetit. Deshalb werden die Wurzeln schon seit Jahrhunderten als Magenmittel eingesetzt. Der gelbe Enzian hilft bei leichten dyspeptischen Magen-Darmbeschwerden sowie Verdauungsschwäche, Magenkrämpfen, Blähungen, Sodbrennen und Völlegefühl.

Botanische Merkmale

Im Gegensatz zum bekannteren niedrig wachsenden blauen Enzian wird der gelbe Enzian über einen Meter hoch. Er hat einen kahlen aufrechten Stängel mit elliptischen, blaugrünen Blättern. Erst nach mehreren Jahren trägt er gelbe Blüten, die im Juli und August blühen. Die Heilpflanze ist mit einer langen kräftigen Wurzel im Boden verankert und bevorzugt die Kalkböden der Gebirge Europas. Trotz seiner positiven Eigenschaften wurde der gelbe Enzian noch vor nicht allzu langer Zeit von Bergbauern als lästiges Unkraut angesehen und sollte ausgerottet werden. Heute steht der gelbe Enzian allerdings unter strengem Naturschutz.