Isländisch Moos – Lichen Islandicus
Botanisch gesehen führt der Name in die Irre. Die Pflanze ist nämlich weder ein Moos, noch kommt sie nur in Island vor. Isländisch Moos ist eigentlich eine Flechte und ist in ganz Europa beheimatet. Am häufigsten kommt die Heilpflanze sogar in den Schweizer Alpen vor.
Der Hustenstiller
Anwendungsgebiete
Isländisch Moos besteht zu fast 70 Prozent aus Schleimstoffen und gilt daher als Schleimdroge. Ihre reizmildernde Wirkung hilft bei Reizhusten, als Gurgelmittel bei entzündeten Mandeln, sowie als Spülmittel bei Entzündungen im Mund, Hals, Rachen und am Zahnfleisch. Die Schleimstoffe hüllen die entzündeten Schleimhäute ein und beruhigen sie. Ausserdem enthält die Pflanze Bitterstoffe, die kräftigend und anregend auf Magen und Darm wirken. Somit hilft sie auch bei Magen-Darmbeschwerden, Verdauungsstörungen und Appetitlosigkeit. Weitere wichtige Inhaltsstoffe sind die bitteren Flechtsäuren, die schwach antibiotisch wirken. Das Gewächs ist ausserdem reich an Vitamin A, B1 und B12, Jod und Enzymen. Ihre immunstimulierende Wirkung findet Einsatz bei Erschöpfungszuständen nach Infektionskrankheiten.
Botanische Merkmale
Isländisch Moos ist eine der häufigsten Bodenflechten der Wälder. Es wächst polsterförmig und geweihartig und wird 4 bis 12 Zentimeter hoch. Die Oberseite ist oliv- bis braungrün, die Unterseite weissgrün bis bräunlich. Geerntet wird die ganze Pflanze von Spätsommer bis Herbst. Bei der Trocknung darf sie zum Schutz der wertvollen Inhaltsstoffe nicht zu lange dem Licht ausgesetzt werden. In der Volksmedizin findet Isländisch Moos erst seit dem 17. Jahrhundert Verwendung. Dabei wurde die Pflanze häufig bei Asthma und Keuchhusten eingesetzt.