Ringelblume – Calendula officinalis
Pünktlich zum Sonnenaufgang öffnet sie ihren strahlenden Blütenkranz weit und verschliesst ihn kurz vor Sonnenuntergang oder einem Regenguss. Somit wird die Ringelblume neben ihren heilenden Eigenschaften im eigenen Garten oder unterwegs auch als zuverlässiges Wetterorakel geschätzt.
Hübsche Wundheilerin
Anwendungsgebiete
Hauptsächlich wird die Ringelblume bei der Wundbehandlung eingesetzt, zum Beispiel bei leichten Entzündungen in Mund und Rachen. Die Saponine, Triterpene und Flavonoide aus den Blüten haben nämlich antientzündliche und antimikrobielle Eigenschaften. Weiter ist bekannt, dass die Bildung von Granulationsgewebe bei der Wundheilung gefördert wird und die Extrakte immunstimulierend wirken. Somit wird Calendula auch bei schlecht heilenden Wunden, Nagelbettentzündungen, Unterschenkelgeschwüren, Verstauchungen und Verrenkungen als Salbe eingesetzt. Ein feuchter Verband mit einer Ringelblumenabkochung kann bei akuten Wunden helfen, bei Abszessen und Karbunkeln empfiehlt sich eine warme Calendulakompresse. Zusätzlich wird die Ringelblume als Hausmittel bei Warzen eingesetzt. Bei Magengeschwüren soll die Heilpflanze als Teemischung gemeinsam mit Brennnesseln, Ehrenpreis und Schöllkraut helfen. Eine innerliche Verwendung ist heute jedoch selten, in Teemischungen findet man Ringelblume meist nur noch als Farbtupfer.
Botanische Merkmale
Die Ringelblume wird aufgrund ihrer leuchtend gelben oder orangefarbenen Blütenköpfen auch Goldblume. Ihre Farbenpracht, die von Juni bis Oktober erstrahlt, macht sie zu einer beliebten Garten- und Schnittpflanze. Wild kommt die Calendula officinalis in ganz Europa vor. Zur Aufbereitung erntet man entweder die ganze, offene Blüte oder nur die Strahlenblüten bei sehr trockenem Wetter. Anschliessend lässt man sie an einem luftigen Ort trocknen.