Windpocken (= Varizellen) verlaufen bei gesunden Kindern meist harmlos, können aber im späteren Leben zu einer Gürtelrose (= Herpes zoster) führen. Herpes zoster ist eine wiederkehrende Infektionskrankheit, die sich zunächst durch
Tröpfcheninfektion ausbreitet. Die meisten kennen sie als die gefürchteten roten Punkte auf den Gesichtern der Spielkameraden aus dem Kindergarten, auch "Wilde Blattern" oder "Spitze Blattern" genannt. Was als hochansteckende Windpocken beginnt, versteckt sich ein Leben lang in den Nervenknoten der Wirbelsäule. Dort ruht das Virus und kommt erst später, meist bei intensiver Sonneneinstrahlung, in einer stressigen Lebensphase oder altersbedingt wieder zum Vorschein. In den Sommermonaten tritt die Gürtelrose daher gehäuft auf.
Ab dem 50. Lebensjahr geht ein erneuter Ausbruch vermehrt mit einer Schwächung des Immunsystems einher, zum Beispiel durch eine langjährige Vorerkrankung.
- Das wieder erwachte Virus zeigt sich dann in Form einer Gürtelrose, einem rosenähnlichen, schmerzhaften Bläschenkranz um die Bereiche der zentral verlaufenden Nervenbahnen.
- Optisch zeigt sich der Ausbruch meist im Gesicht und seitlich um den unteren Rücken herum an der Hautoberfläche.
- Weitere Symptome sind leichtes Fieber, Abgeschlagenheit und starker Juckreiz.
Ohne Impfung erkranken vor allem Menschen ab 65 Jahren an Gürtelrose (bis zu 20'000 Konsultationen pro Jahr in der Schweiz). Die herpesbedingten Schmerzen können dann mehrere Monate bis Jahre anhalten (Post-Zoster-Neuralgie). Wird eine Gürtelrose im Augenbereich nicht behandelt, kann sie zur Erblindung führen.