Artischocke – Cynara scolymus
Mit ihren purpurroten Korbblüten ist die Mariendistel eine der schönsten ihrer Art. Doch sie ist nicht nur hübsch, sondern auch nützlich: 1848 entdeckte der deutsche Landarzt Radermacher ihre positive Wirkung auf die Leber. Die Stoffe, die dafür verantwortlich sind, sitzen direkt unter der Schale der samenartigen Früchte.
Bitterstoffe für die Galle
Anwendungsgebiete
Wichtige Inhaltsstoffe der Artischocke sind Gerbstoffe. Als Bittermittel haben sie einen positiven Effekt auf den Leberstoffwechsel und die Gallensekretion. Sie wirken verdauungsfördernd, appetitanregend und cholesterinsenkend. Dyspeptische Verdauungsbeschwerden wie Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Völlegefühl und Blähungen können mit Artischocke behandelt werden. Weil die Bitterstoffe den Gallenfluss, die Nährstoffverwertung und die Fettverdauung anregen, reduzieren sie das Unwohlsein nach fetthaltigen Speisen. Artischockenextrakt hat eine schützende Wirkung auf die Leber und fördert deren Regeneration. Die unterschiedlichen Wirkmechanismen verbessern die Cholesterinwerte, reduzieren Neubildung von Cholesterin und erhöhen dessen Ausscheidung. So senkt Artischocke die Triglyceride, das Gesamtcholesterin und das als „schlechtes Cholesterin“ bezeichnete LDL. Eine weitere Eigenschaft von Artischockenblättern ist das Verhindern von Blutzuckerspitzen nach den Mahlzeiten. Dadurch werden Heisshungerattacken reduziert.
Botanische Merkmale
Die Artischocke gehört zu den Korbblütengewächsen. Sie ist eine distelartige Pflanze, die im Mittelmeerraum heimisch ist und durch ihre violetten Blüten auffällt. In der mediterranen Küche sind die Herzen der Artischocke sehr beliebt. Als Arzneidroge werden die Artischockenblätter verwendet, die getrocknet und geschnitten werden.